Kunst, Kultur und Soziales
Albert Freiherr von Rothschild wurde am 29. Oktober 1844 als Sohn jüdischer Eltern geboren. Neben seiner erfolgreichen Tätigkeit als Bankier war er für die Gesellschaft ein bedeutender Mäzen, insbesondere durch seine umfangreichen Kunstsammlungen und zahlreichen karitativen Projekte. Auch der Naturschutz war Rothschild ein Anliegen. Sein privates Interesse galt, neben dem Schachspiel und der Fotographie, auch der Astronomie.
Rothschild und die Astronomie
Albert von Rothschild hatte ein starkes persönliches Interesse an der Astronomie und ließ sogar eine Privatsternwarte auf dem Dach seines Palais errichten. Gleichzeitig lag ihm die wissenschaftliche Erforschung des Himmels besonders am Herzen. Um diese zu fördern, finanzierte er den Bau des Coudé-Teleskops samt beeindruckendem Gebäude am Gelände der Universitätssternwarte Wien. Doch damit nicht genug, stiftete Rothschild weitere wichtige astronomische Instrumente (z.B. den Blinkkomparator), durch die sich das Wiener Institut als angesehener Forschungspartner bei internationalen Projekten etablieren konnte. In Erinnerung an seinen Sohn errichtete er weiters die “Oskar Freiherr von Rothschildsche astronomische Stiftung” zur Förderung der Astronomie und Astrophysik in Österreich.
Antisemitismus
Unter nationalsozialistischem Einfluss wurden Hinweise auf jüdisches Mäzenentum in Wissenschaft, Kultur und Sozialem gezielt zerstört. Auch das Erbe von Rothschild drohte so in Vergessenheit zu geraten. Die historischen astronomischen Gebäude im Wiener Sternwartepark erinnern daran, wie bedeutend die jüdische Gesellschaft für Kultur und Wissenschaft in vielerlei Hinsicht war und ist und dass Hass, Gewalt und Terror keinen Fortschritt erlauben.